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Deutsche Gesellschaft für Kinesiologie
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Medizinisch-Therapeutische Kinesiologie

Kinesiologie in der täglichen Praxis von Dr. Brigitte Michaelis

Bedeutung des Muskeltests am Fallbeispiel:

Was ist eigentlich Kinesiologie? Diese Frage stellte ich mir vor ca.30 Jahren, als ich das erste Mal von Touch for Health (TFH) = Gesund durch Berühren hörte und über den Muskeltest las (Diamond “Der Körper lügt nicht“). Damals war ich als praktische Tierärztin niedergelassen und insbesondere die Tatsache, dass der Körper wirklich nicht lügt, gehörte für mich zur täglichen Erfahrung im Umgang mit den Patienten in meiner Praxis. Denn wenn Du in der tierärztlichen Praxis die Körpersprache der Tiere nicht deuten kannst, bist du als Tierärztin aufgeschmissen.Mit dem Muskeltest erlebte ich eine völlig neue Form der Kommunikation mit meinen Klienten, den Hunden, Katzen und Pferden, weil ihre Besitzer als Surrogat dienten.

Surrogat (Latein) bedeutet Ersatz oder auch Stellvertreter.
Der Surrogat-Muskeltest ist eine elegante Lösung für Patienten, bei denen der Muskeltest selbst nicht durchgeführt werden kann, denn so können sie trotzdem erfolgreich diagnostiziert und behandelt werden. Hierbei wird eine Person, die vorher balanciert wurde, stellvertretend für den Klienten getestet.

Das war für alle Beteiligten faszinierend. Die Praxis veränderte sich sehr bald, denn die Besitzer meiner Klienten ließen sich von mir balancieren. Meine bis dahin doch eher schulmedizinische Sichtweise veränderte sich. Die Erfolge der kinesiologischen, ganzheitlichen Behandlung bei Mensch und Tier waren überraschend effektiv. Damals wurde mir bewusst, wie wegweisend der kinesiologische Muskeltest alle Ebenen der Kommunikation mit dem Patienten berücksichtigt.

Kinesiologen kommunizieren - dank Muskeltest - mit dem Gesamtsystem (Struktur, Stoffwechsel, Psyche) der Patienten. In meiner Praxis spreche ich Klienten gegenüber gerne von dem wachsenden Vertrauen in die eigene Wahrnehmung. Manchmal stelle ich den Muskeltest auch als den „verlängerten Arm der eigenen Intuition“ vor oder als Kommunikationsmöglichkeit mit dem Unbewussten.

Manchmal braucht der Klient auch mehr intellektuelles Futter wie z.B.: „Bei einem durchschnittlich trainierten Körper macht die Muskelmasse ca. 2/3 des Körpergewichtes aus. Ohne unsere Muskulatur könnten wir nicht laufen, nicht sprechen und schon gar nicht unsere Gefühle zum Ausdruck bringen“. Auf die Frage: „Wie fühlen Sie sich, wenn Sie an eine sehr unangenehme Herausforderung denken?“ kommt oft folgende Antwort: „Meine Knie wackeln“, „ich zittere“, „ich habe einen nervösen Magen“, „mein Darm reagiert“ etc. Die hier genannten Symptome sind nicht allein neurologische Reaktionen, sondern auch strukturell muskuläre Reaktionen.

Vielen Menschen wird das durch die Arbeit mit dem Muskeltest plausibel, und so höre ich oft die Einladung: „Fragen Sie doch einfach mal meinen Körper! Mal sehen, ob der die gleiche Meinung hat wie ich denke!“ Wenn ich diese Einladung bekomme, hüpft mein Herz vor Freude, denn dann ist der „Brückenschlag“ gelungen, ein Verständnis für den Muskeltest erreicht. Jetzt verstehen unsere Klienten die enge Verbindung von körperlichen, seelischen und psychischen Problemen. Sie erleben nämlich am eigenen Leib, was für eine Schlüsselfunktion unsere Muskulatur hat, wenn wir Gefühle zeigen.

Beim Muskeltesten müssen wir zunächst lernen, aus den gewohnten Selbstbewertungsschemata heraus zu kommen. Ein abgeschalteter Muskel sagt nicht „ich bin schwach“, sondern er deutet auf eine Veränderung hin. Es gibt also kein gut oder schlecht, kein falsch oder richtig, es gibt lediglich die Aussage zu einem Unterschied. Und das ist „der Unterschied, der den Unterschied macht“ (Gregory Bateson).

Dann nämlich folgt der zweite wichtige Schritt für eine erfolgreiche Behandlung. Patienten, die verstanden haben, über was für ein Potential und inneres Wissen ihr Körper verfügt, wollen und können nicht mehr Patienten, im Sinne der herkömmlichen Denkstrukturen sein.

Lateinisch: pati = erdulden, leiden
Damit wird im normalen Sprachgebrauch ein Mensch oder Tier beschrieben, die sich in einer Heilbehandlung befinden.
Patienten im herkömmlichen Sinne fühlen sich als „Leidende“, häufig der Krankheit oder auch dem medizinischen System ausgeliefert

Hier sind wir an dem für mich wichtigsten Punkt angekommen: Kinesiologische Therapie und Beratung bedeuten für mich, grundsätzlich immer eine Begleitung des Klienten/Patienten in die Selbstwirksamkeit: Das Vertrauen in den eigenen Körper und die eigenen Entscheidungen zu entwickeln, Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die Haltung von „ich kann selbst etwas für mich tun“ zu gewinnen. Kinesiologen lehren ihre Klienten/Patienten für sich selbst verantwortlich zu sein und gute Entscheidungen für sich - nicht nur bezüglich ihrer Gesundheit - zu treffen.

Was zeichnet therapeutisch arbeitende Kinesiologen (MTK, PTK) aus?

Therapeutisch arbeitende Kinesiologen haben einen „Hauptberuf“ mit gesetzlicher Heilberechtigung (Ärzte, Zahnärzte, Heilpraktiker). Sie gehören der Berufsgruppe eines Gesundheitsfachberufes an (z.B. Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Hebammen, Gesundheitspfleger, Logopäden etc.) oder sie befinden sich in Ausbildung zu einem dieser Berufe.

Therapeutisch arbeitende Kinesiologen nehmen zunächst eine Anamnese auf, um das Anliegen und dessen Umfang besser einzuschätzen sowie die Symptome des Klienten in seinem individuellen Lebenszusammenhang einzuordnen und dementsprechend zu handeln. Es werden auch Verordnungen, Anweisungen und Ratschläge für den Alltag gegeben.

Klienten kommen mit den unterschiedlichsten Anliegen und Erkrankungen. Übliche Aufträge in der kinesiologisch-therapeutischen Praxis umfassen schulmedizinische Diagnosen wie z.B. Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten, Verdauungsstörungen, Muskelschmerzen und Verspannungen, Kopfschmerzen, Migräne, Infektanfälligkeit, chronische Systemerkrankungen wie Rheuma, Fibromyalgie, Diabetes etc. sowie Schlafstörungen, Angst-und Panikstörungen, Konzentrationsstörungen, ADHS und vieles mehr.

Mit Hilfe des Muskeltestes kann es gelingen, effektiv und zielgerichtet eine in Zusammenarbeit mit Klienten erarbeitete und auf Sie persönlich zugeschnittene hochindividuelle Strategie zu entwickeln, so aus dem Denkmodell der sog. wissenschaftlichen Medizin herauszutreten und selbstwirksam andere oder ergänzende Wege zu finden.

Der kinesiologische Muskeltest
Der Muskeltest zählt zu den Interventionsstrategien, die dabei helfen, das körperliche wie auch das emotionale Kernthema des Klienten präzise zu identifizieren.
Der Muskeltest unterstützt den Klienten dabei, sein Thema gegenwärtig zu halten und dadurch auch bearbeiten zu können.

Manchmal geht es in der Alltagspraxis lediglich darum, z.B. ein wirksames homöopathisches Mittel zu finden. Manchmal ist es einfach wichtig, Klienten darauf hinzuweisen, dass zu allererst eine herkömmliche schulmedizinische Vorgehensweise gefragt ist, bevor wir weiter kinesiologisch arbeiten können.

Kinesiologie führt zu einem Synergieeffekt von Schulmedizin und ganzheitlich naturheilt-therapeutischem Ansatz.

Meiner Erfahrung nach stehen ganzheitliche und aus dem Gesundheitsdenken kommende Behandlungsansätze wie z.B. die Kinesiologie mit ihren vielen Methoden nicht mit der sogenannten wissenschaftlichen Medizin im Widerspruch. Oft entstehen sogar Synergieeffekte. Wenn wir diese möglichen Synergieeffekte nicht im Sinne unserer Klienten nutzen würden, wäre das eigentlich unethisch!

Die medizinisch-therapeutischen Grundberufe mit den ergänzenden kinesiologischen Fortbildungen bieten den Klienten eine wirklich ganzheitliche Beratung. Ohne Umwege über teure Diagnostik und Therapie (mit den möglichen Nebenwirkungen) finden wir mit dem Muskeltest oft den schnellen Weg Richtung Gesundheit. Wir arbeiten im Sinne des Klienten kostensparend und gesundheitsfördernd.

Dazu eine kurz zusammengefasste Dokumentation aus meiner Praxis:

Angststörung auf Grund von Allergie

Mike, 7 Jahre alt, kommt im Frühjahr 2016 mit seinen Eltern in meine Praxis. Er wird bei mir vorgestellt, weil er seit einigen Monaten Ängste entwickelte, die Besorgnis erregend für die ganze Familie sind. Er hat zum Beispiel Angst, alleine nachts in seinem Bett zu schlafen. Dunkelheit und dann auch noch geöffnete Fenster kann er nicht ertragen. Es ist nicht mehr daran zu denken, dass Mike bei seinen Großeltern übernachtet, bei Freunden schon gar nicht. Eigentlich geht er ja gerne in die Schule, aber seit ein paar Wochen macht ihm auch der Weg zur Schule Schwierigkeiten, so dass die Mutter ihn neuerdings zur Schule bringt. Langsam wird sein Wirkungskreis immer kleiner, seine größer werdenden Ängste empfindet er selbst als große Einschränkung. Der Hausarzt weiß nicht weiter, und die Eltern scheuen den Besuch eines Psychiaters oder Psychotherapeuten. Über eine Freundin der Familie sind die Eltern auf mich aufmerksam geworden.

Die Eltern wünschen sich sehr, dass ihr Sohn wieder lustig, neugierig und begeistert sein Leben lebt so wie es bis vor wenigen Monaten noch war. Für die Eltern war der Weg zu mir ein ganz neuer. Noch nie hatte ein Familienmitglied kinesiologische Therapie in Anspruch genommen. Ursache war die nicht erklärbare Symptomatik bei ihrem jüngsten Sohn. Sie wollten den Grund wissen, wieso sich solche Symptome in dieser Geschwindigkeit entwickeln konnten. Der Familienalltag hatte sich während der letzten Monate nicht verändert. Mike hat zwei ältere Geschwister, geht in die 2. Klasse seiner dörflichen Grundschule und ist ein guter Schüler. Mike spielt Fußball bei den Mini-Kickern, hat Freunde in der Klasse und in der Nachbarschaft. Er ist also sozial integriert und könnte sich eigentlich wohl und sicher fühlen. Dank des Muskeltests kamen wir schnell zur Health Kinesiologie.

Health Kinesiologie
Der Begründer der Health Kinesiologie (HK) ist der Physio-Psychologe Dr. Jimmy Scott. Die HK ist eine eigenständige kinesiologische Methode, die sich insbesondere und auf intensive Art und Weise mit Allergien, Intoleranzen und den dahinter stehenden psychologischen und körperlichen Belastungen auseinandersetzt.

Bei Mike zeigte sich, dass es sich um eine Nahrungsmittelintoleranz handelte. Mit den mir zur Verfügung stehenden Testproben konnten wir mit dem Muskeltest eine Allergie und Intoleranz auf Vanillin, Milchzucker und weißen Rübenzucker austesten. Darüber hinaus bat ich die Mutter zum nächsten Termin Proben von Lebensmitteln, die Mike gerne und häufig isst, mitzubringen.
Während des Folgetermins standen mir Mikes „Lieblingsspeisen“ zum Testen zur Verfügung. Die Allergien auf Vanillin, raffinierten Zucker und Milchzucker bestätigten sich – seine Lieblingsgerichte waren: Vanillejoghurt im Müsli, Vanillemilch in der Schule, Vanillepudding, Vanilleeiscreme, Schlagsahne mit Vanillezucker, Milchreis. Auf natürliche Vanille und auf Rohrohrzucker reagierte er nicht. Es schien fast zu einfach, aber nachdem die häusliche Küche umgestellt war, keine raffinierten Produkte, kein Milchzucker und insbesondere kein Vanillin mehr konsumiert wurden, regulierte sich Mikes Gesundheit innerhalb von zwei Wochen.

In der HK definieren wir Allergie als eine spezifische Störung des Energie-Systems, die als Antwort auf die Konfrontation mit irgendeiner Substanz auftritt (ob nun Nahrungsmittel, Pollen, tierische oder chemische Substanzen etc.) und durch Muskeltesten des Allergie-Test-Punktes (3-fach-Erwärmer-Meridian, Punkt 21) bestätigt wird.

Ohne Muskeltest und diese präzise Diagnose hätte der Junge unter Umständen sehr lange an seinem Problem „herumgekaut“. Binnen kurzem wurde er wieder zu dem lustigen, unternehmungsfreudigen Jungen, den alle gut kannten. Mit Health Kinesiologischen Methoden balancierten wir die sich zeigenden Allergien. Nach dem SET (HK-Allergie Prozedere) musste er die Substanzen noch weitere 2 Wochen meiden. Mike mag inzwischen Hafermilch, Rohrzucker und echte Vanille sehr gerne, so dass er zu Hause weiterhin seine „Diät“ einhält. Im „Ganztag“ isst er selbstverständlich sein Mittagessen und ist bis heute (Sommer 2018, zwei Jahre später), 4.Klasse Grundschule mit Gymnasialempfehlung, reaktionsfrei.

Mikes Geschichte ist zu Recht beeindruckend. Wie hätte sich dieser Junge wohl ohne Muskeltest und kinesiologische Therapie entwickelt, welche Erfahrungen hätte er gemacht!? Jedenfalls wäre dieser einfache, direkte Weg mit Sicherheit nicht gegangen worden.

Das oben beschriebene Beispiel zeigt, wie wegweisend, individuell und unterstützend der kinesiologische Muskeltest ist. Unabhängig vom Alter, den Lebensumständen oder der Symptomatik des Klienten weist uns der Muskeltest den Weg. Auch in diesem Fall wurde mit Hilfe von Kinesiologie im Sinne des Klienten gesundheitsfördernd und kostensparend ein gutes Ergebnis erzielt.